Vergleich der Rechtsformen

Hier findest du eine übersichtliche Gegenüberstellung der wichtigsten Rechtsformen im Handwerk – von der GmbH über die OHG und KG bis hin zur Einzelfirma. Dabei hast du einen schnellen Überblick über die jeweilige Einlage, Haftung, Gründungsmodalitäten sowie die zentralen Unterschiede:

RechtsformEinlageHaftungGründungBesondere Unterschiede
GmbH– Mindeststammkapital: 25.000 € (davon mind. 12.500 € bei Gründung einzuzahlen)– Beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen
– Private Vermögen der Gesellschafter bleiben grundsätzlich unberührt
– Notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrags
– Eintragung im Handelsregister erforderlich
– Kapitalgesellschaft
– Geeignet für haftungsbeschränktes Unternehmertum, allerdings mit höheren Gründungskosten
OHG– Keine festgesetzte Mindesteinlage erforderlich– Unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter
– Gesamtschuldnerische Haftung, d.h. jeder haftet im Zweifel allein für alle Verbindlichkeiten
– Formfrei möglich, jedoch empfehlenswert: schriftlicher Gesellschaftsvertrag
– Eintragung im Handelsregister vorgeschrieben
– Personengesellschaft
– Hohe persönliche Haftung, aber meist flexiblere Strukturen und einfache Gründungsformalitäten
KG– Keine gesetzlich festgelegte Mindesteinlage
– Einlagevereinbarungen individuell
– Zweigeteilte Haftung:
Komplementär: unbeschränkt, persönlich und gesamtschuldnerisch
Kommanditist: beschränkt auf seine Einlage
– Gesellschaftsvertrag (schriftlich empfehlenswert)
– Eintragung ins Handelsregister erforderlich
– Mischform zwischen Kapital- und Personengesellschaft
– Möglichkeit, Investoren als Kommanditisten mit begrenztem Haftungsrisiko einzubinden
Einzelfirma– Keine Mindesteinlage (Startkapital abhängig vom individuellen Bedarf)– Volle, unbeschränkte Haftung mit dem gesamten Privatvermögen des Inhabers– Relativ unkomplizierte Gründung: Anmeldung beim Gewerbeamt
– Kein Eintrag im Handelsregister notwendig (abhängig vom Gewerbe)
– Ideal für Kleinstunternehmen und Solo-Unternehmer
– Weniger formale Hürden, jedoch hohes persönliches Risiko

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Erläuterungen:

  1. Einlage:
    • Bei der GmbH ist mit dem Mindeststammkapital ein gewisser finanzieller Rahmen gesichert, während bei der OHG und KG individuelle Vereinbarungen zur Einlage getroffen werden können.
    • Die Einzelfirma erfordert keine Mindesteinlage, was den Start erleichtert, aber auch zu geringeren Sicherheitsreserven führt.
  2. Haftung:
    • GmbH: Die Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, wodurch das private Vermögen der Gesellschafter weitestgehend geschützt ist.
    • OHG: Alle Gesellschafter haften unbeschränkt und persönlich, was ein höheres Risiko darstellt.
    • KG: Hier wird zwischen den voll haftenden Komplementären und den beschränkt haftenden Kommanditisten unterschieden – das ermöglicht Investoren eine risikoärmere Beteiligung.
    • Einzelfirma: Der Unternehmer haftet mit seinem gesamten privaten Vermögen.
  3. Gründung:
    • Die GmbH erfordert eine notarielle Beurkundung und eine Eintragung ins Handelsregister, was den Gründungsprozess formeller und kostenintensiver macht.
    • OHG und KG bedürfen zwar auch der Eintragung ins Handelsregister, weisen aber im Vergleich zu Kapitalgesellschaften meist geringere formale Anforderungen auf.
    • Die Einzelfirma kann oftmals formlos über eine einfache Gewerbeanmeldung gegründet werden.
  4. Besonderheiten:
    • GmbH: Aufgrund der Haftungsbeschränkung ideal für Unternehmen, die ein gewisses Kapital bereitstellen und das persönliche Risiko minimieren möchten.
    • OHG: Eignet sich für Gründer, die großen Wert auf enge Zusammenarbeit und schnelle Entscheidungswege legen – müssen jedoch die volle persönliche Haftung in Kauf nehmen.
    • KG: Ermöglicht den Mix aus persönlicher Mitwirkung und Kapitalbeteiligung durch Kommanditisten, wobei die Haftungsverteilung flexibel gestaltet werden kann.
    • Einzelfirma: Bietet den einfachsten Einstieg in die Selbstständigkeit, ist jedoch mit dem höchsten persönlichen Risiko verbunden.

Diese Übersicht soll dir helfen, die für deinen Handwerksbetrieb passendste Rechtsform zu wählen – abhängig von deinen Vorstellungen zur Haftung, den finanziellen Rahmenbedingungen und der gewünschten Unternehmensstruktur.

Bild: istock.com/Liudmila Chernetska

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