Handwerker-Mythen im Check – was stimmt und was nicht?

Im Handwerk kursieren viele Sprüche und „Weisheiten“, die man immer wieder hört – sei es von Kollegen, Kunden oder sogar in der Ausbildung. Doch nicht alles, was so gesagt wird, entspricht auch der Realität. Wir haben die bekanntesten Mythen rund um den Handwerksalltag für dich unter die Lupe genommen und zeigen, was wirklich stimmt und was nicht.


Mythos 1: „Selbstständig heißt frei und unabhängig“

Falsch – nur teilweise richtig!
Viele glauben, dass man als selbstständiger Handwerker endlich alle Freiheiten hat. Klar, du bist dein eigener Chef und entscheidest, welche Aufträge du annimmst. Aber die Realität sieht oft anders aus:

  • Du trägst die volle Verantwortung für deinen Betrieb, deine Kunden und deine Finanzen.
  • Es gibt jede Menge Büroarbeit, z. B. Angebote, Rechnungen, Steuern.
  • Urlaube müssen geplant und oft selbst finanziert werden.

Tipp: Plane dir feste Zeiten für Büroarbeit und freie Tage ein – sonst arbeitest du schnell rund um die Uhr. Hier findest du den Blogbeitrag über Zeitmanagement.


Mythos 2: „Handwerker verdienen immer gut“

Nicht ganz richtig!
Viele denken, dass Handwerker automatisch ein gutes Einkommen haben, weil Aufträge oft teuer sind. Die Realität:

  • Hohe Auftragssummen bedeuten nicht automatisch hohe Gewinne.
  • Materialkosten, Löhne, Versicherungen und Steuern verschlingen einen großen Teil der Einnahmen und müssen komplett selbst erwirtschaftet werden.
  • Wer gut kalkuliert, verdient solide – wer Preise zu niedrig ansetzt, zahlt schnell drauf.

Tipp: Kalkuliere deine Preise fair und realistisch. Nutze Kalkulationstools oder lass dich von Steuerberatern und Innungen beraten.



Mythos 3: „Büroarbeit kann man nebenbei machen“

Definitiv falsch!
Viele Handwerker unterschätzen den Zeitaufwand für die Organisation ihres Betriebs:

  • Angebote schreiben
  • Rechnungen erstellen
  • Mahnwesen
  • Steuerunterlagen vorbereiten
  • Termine und Personalplanung

Gerade für Gründer ist das oft eine Überraschung. Ein gut organisierter Betrieb braucht strukturierte Abläufe – sonst geht viel Zeit verloren.

Tipp: Nutze digitale Tools, um Angebote, Rechnungen und Auftragsplanung zu automatisieren. Das spart dir enorm viel Zeit.


Mythos 4: „Kunden zahlen immer pünktlich“

Leider falsch!
Zahlungsausfälle sind im Handwerk keine Seltenheit. Gerade bei größeren Aufträgen kann es passieren, dass Kunden nicht oder verspätet zahlen.

  • Ohne klare Verträge und Anzahlungen trägst du das Risiko allein.
  • Bei säumigen Zahlern musst du schnell reagieren, sonst bleibst du auf deinen Kosten sitzen.

Tipp: Arbeite mit klaren Zahlungsbedingungen, fordere Anzahlungen und setze bei Bedarf auf Handwerkerplattformen wie Blauarbeit.de, um seriöse Kunden zu gewinnen.


Mythos 5: „Aufträge findet man auch ohne Werbung“

Teilweise richtig, aber riskant!
Mundpropaganda ist nach wie vor ein starkes Marketinginstrument im Handwerk. Aber:

  • Viele neue Kunden informieren sich zuerst online.
  • Ohne Präsenz auf Plattformen, Google oder Social Media entgehen dir potenzielle Aufträge.
  • Auch ein gepflegtes Profil auf Handwerkerportalen kann dir helfen, deine Sichtbarkeit zu steigern.

Tipp: Investiere in deine Online-Präsenz – das bringt dich langfristig nach vorne.


Mythos 6: „Gute Arbeit spricht für sich selbst“

Teilweise richtig!
Qualität ist die beste Werbung – aber in der heutigen Zeit oft nicht genug. Wenn dich niemand findet, nützt auch die beste Arbeit nichts.

  • Präsentiere deine Projekte online oder auf Social Media.
  • Bitte zufriedene Kunden um Bewertungen.
  • Nutze Plattformen wie Blauarbeit.de, um dein Leistungsspektrum sichtbar zu machen.

Fazit

Im Handwerk gibt es viele Mythen – und einige davon halten sich hartnäckig. Die Realität sieht oft anders aus: Selbstständigkeit bringt Verantwortung, gutes Einkommen braucht kluge Kalkulation, und Büroarbeit ist mehr als nur eine Nebensache. Wenn du dich gut organisierst, digitale Tools nutzt und auf seriöse Kunden setzt, kannst du viele typische Stolperfallen vermeiden und deinen Betrieb langfristig erfolgreich führen.

Bild: canva

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